Antigone im Amazonas

Von Milo Rau & Ensemble
Inszenierung: Milo Rau

Nach der weltweit debattierten Inszenierung Orest in Mossul, die im Herbst 2019 im Pfauen gastierte, und dem Jesus-Film Das Neue Evangelium sind Milo Rau und sein Team für den Abschluss ihrer Antiken-Trilogie nach Brasilien ins Amazonasbecken gereist. Die Bilder des brennenden Amazonas versetzten die Weltöffentlichkeit, vor deren Augen die Existenzgrundlage der dort lebenden Völker in Rauch aufging, in Aufruhr. Im Bundesstaat Pará schürte die brasilianische Regierung unter Jair Bolsonaro durch grosse Minenprojekte den Bau von Staudämmen, die staatliche Förderung von Sojamonokulturen bringt seit Jahrzehnten Landkonflikte zur Eskalation. Zusammen mit indigenen Aktivist*innen und Schauspieler*innen aus Brasilien und Europa ist auf einem besetzten Landstück die Antigone neu entstanden. Antigone selbst wird von der indigenen Schauspielerin Kay Sara verkörpert, der Chor wird von Überlebenden des bisher grössten Angriffs der brasilianischen Polizei auf Landlose gespielt. Es ist ein blutiges Aufeinandertreffen von traditioneller Weisheit und globalem Turbokapitalismus, ein Epos des Kampfes der Menschheit gegen ihren selbst verschuldeten Untergang in Profitgier, Verblendung und Hybris.

Inszenierung, Konzept
Milo Rau
Text
Milo Rau / Ensemble
Dramaturgie, Konzept
Eva-Maria Bertschy
Mitarbeit Dramaturgie
Carmen Hornbostel / Douglas Estevam / Martha Kiss Perrone
Bühnen- und Kostümbild
Anton Lukas / Ottavia Castellotti

Eine Produktion von NTGent

Eine Koproduktion von The International Institute of Political Murder (IIPM), Festival d’Avignon, Romaeuropa Festival, Manchester International Festival, La Vilette Parijs, Tandem – Scène nationale, Künstlerhaus Mousonturm, Equinoxe Scène Nationale, Wiener Festwochen

  • Zürich-Premiere: 27. April 2024, Pfauen
  • 🛈 ♥ Affairs / Related Artist in collaboration with MST and IIPM