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(AUSSER)IRDISCH

DIE ZEIT schwärmte einst von «der spezifisch rois’schen Mischung aus Auftrittskraft und permanenter Selbstverwunderung». Grösste Verwunderung zeigt die in Linz geborene Schauspielerin Sophie Rois auch als auf der Erde gelandete Ausserirdische in René Polleschs LIEBE, EINFACH AUSSERIRDISCH: Was bitte meinen balzende Menschen mit «zusammen Kaffee trinken»? Was ist Sex, was Liebe, und wo hat sie überhaupt Platz in diesem Kapitalismus?

Vermutlich ebenfalls in diesem Universum nämlich in einem Saal am Ende der Zeit, spielt Thom Luz’ DAS IRDISCHE LEBEN. Der Zürcher Regisseur schafft eine Inszenierung, in der vier Personen in einem leeren Raum gefangen sind und nur durch Gesang entkommen können. Grundlage der musikalischen Flucht bilden Lieder und Sinfoniefragmente von Gustav Mahler.

Neben diesen (ausser)irdischen Inszenierungen zeigt das Schauspielhaus Zürich im Mai und Juni mit zwei weiteren Gastspielen eine Auswahl der herausragendsten Produktionen im deutschsprachigen Theater.

Weltüberdruss oder Veränderungsoptimismus?

Sophie: Ich ziehe es vor, die Welt nach streng wissen- schaftlichen Kriterien zu betrachten, und laut dem 2. Gesetz der Thermodynamik verwandelt sich früher oder später alles zu Scheisse.

Thom: Veränderungsoptimismus, denn: Ein Optimist ist ein Pessimist, der aufgegeben hat.

Gastspiel oder Heimspiel?

Sophie: Oh, ich weiss es sehr zu schätzen, wenn man mich als Gast willkommen heisst.

Thom: Aus aktuellem Anlass: Heimspiel!

Körper oder Stimme?

Sophie: Erstmal braucht man einen Gedanken.

Thom: Tendenziell Körper, der funktioniert auch in der Stille.

Irdisch oder ausserirdisch?

Sohpie: Die Erde aus der Perspektive der Ausserirdischen, das kann sehr erheiternd sein.

Thom: Irdisch. Auch im Weltall werden wir uns immer nur selber begegnen.

Nebeln oder Rauchen?

Sophie: Ach Rauchen, das erinnert mich an das Leben in einem anderen Jahrtausend.

Thom: Nebeln. Ist gesünder, weil Nebel auch ohne Ver- brennung entstehen kann, Rauch nicht.