VR-Inszenierung von RAUM+ZEIT (ALTHOFF/KITTSTEIN/MIKESKA)
SCHIFFBAU MATCHBOX
Uraufführung: 23. Oktober 2024
Dauer: ca. 80 Min. ohne Pause
«ein Kuss ohne Consequenzen kostet 10 Franken»
(aus einem Brief von Sabina Spielrein an S. Freud über C. G. Jung)
Im Sommer 1904 steigt die russische Familie Spielrein im Hôtel Baur en Ville am Paradeplatz ab. Kurz darauf beginnt Sabina, die 18jährige Tochter, zu randalieren und provoziert ihre Einweisung ins Burghölzli. Sie sucht Hilfe und Abstand von ihrer Familie. Der stellvertretende Sekundararzt C.G. Jung probiert die «neuartige Redekur» Sigmund Freuds an ihr aus. Bald beginnt Spielrein selbst ein Medizinstudium und promoviert über Schizophrenie. Der verheiratete Jung verstrickt sich in ein Verhältnis mit ihr, die therapeutische Beziehung wird nie aufgelöst. Als es zum Bruch kommt, verlässt Spielrein Zürich und wird in Freuds Wiener «Mittwochsgesellschaft» aufgenommen. Spielreins Ideen beeinflussen sowohl Jung als auch Freud. Lange vor diesem formuliert sie eine Theorie des Todestriebs. Im August 1942 wird Spielrein mit ihren Töchtern und allen anderen jüdischen Menschen in ihrer Heimatstadt Rostow am Don durch die SS ermordet und gerät in Vergessenheit.
Die immersive Installation DOKTOR SPIELREIN verbindet Virtual Reality mit Live-Spiel, die Grenze von Traum und Wirklichkeit wird unsicher. Das Kollektiv RAUM+ZEIT wurde mit der VR-Inszenierung ANTIGONE :: COMEBACK zum Schweizer Theatertreffen 2019 eingeladen und erhielt für BERLAU :: KÖNIGREICH DER GEISTER den Friedrich-Luft-Preis 2022.
Einlass alle 12 Minuten für je eine Person zwischen 17.36 und 21.48 Uhr, Dauer 80 Minuten.
Ab 16 Jahren
Mit VR-Brille ins Burghölzli (Magazinbeitrag)
Trigger Warnung: Die Inszenierung thematisiert Gewalt, psychische Krankheit, Missbrauch, Tod und die Shoah. Sensorische Warnung: In Teilen der Inszenierung wird eine Virtual Reality Brille getragen. Die Inszenierung findet teilweise in engen Räumen statt.
Manuela Hollenweger
Lu Läderach
Eva Pelzner
Nadine Rhomberg
Salmo Suyo Salazar Gutierrez
Joane Schelling
Cindy Schrepfer
Leandra Wolf
Heimspiel GmbH
Trailer © Nicolai Hildebrandt
«Buchstäblich ein Wahnsinnsprojekt, mit technischer Gewitztheit und psychischer Wucht.»
«Die Technik ist beeindruckend, und doch sind es, wie immer bei Raum+Zeit, die unmittelbaren Begegnungen, die faszinieren, die haften bleiben, die sich im Gemüt festkrallen.»
«[Dem Stück] verdankt man eine neue ästhetische Erfahrung ebenso wie schmerzliche psychologische Selbsterfahrung.»
TV-Beitrag auf telezueri.ch (23.10.2024, ab Min. 11:30)