Von Trajal Harrell / Zürich Dance Ensemble
Inspiriert vom Roman Der scharlachrote Buchstabe von Nathaniel Hawthrone
Inszenierung und Choreografie: Trajal Harrell
Premiere: 7. Februar 2024, Schiffbau-Box
80 Minuten
Geschichte neu erfinden. Inspiriert von Nathaniel Hawthornes Roman «Der scharlachrote Buchstabe» ist «Tambourines» Trajal Harrells Widmung an all jene Frauen, die in der Vergangenheit nicht über ihren Körper entscheiden konnten. Unterteilt in drei Akte – Unzucht, Erziehung, Feier – schreibt die Choreographie die Geschichte von Hester Prynne neu. Im Roman dazu verurteilt, den scharlachroten Buchstaben (A steht für Adulty/Ehebruch) zu tragen, weil sie ein uneheliches Kind bekam, imaginiert Trajal Harrell für Hester ein alternatives Ende. Was wäre, wenn sie unterstützt worden wäre, anstelle von verurteilt? Was wäre, wenn das Kind mit Freude empfangen worden wäre?
Trajal Harrell, ausgezeichnet mit dem Silbernen Löwen der Biennale Venedig Danza 2024 zeigt mit diesem so berührenden wie subversivem Tanzabend einmal mehr, wie Mut ein Denkmal setzen kann. Seit der Premiere von «Tambourines» am 7. Februar 2024 im Schiffbau, feiern Tänzer*innen und Publikum gemeinsam die Möglichkeit, Zukunft zu verändern. Nach umjubelten Gastspielen in u.a. Berlin, Paris, Venedig, Bern und Lausanne kehrt Harrell und sein neu gegründetes Zürich Dance Ensemble für drei Vorstellungen zurück an den Entstehungsort.







«Another reason to love Trajal Harrell!» The Guardian
«Ein weiteres Meisterwerk literarisch inspirierter Choreographie.» FAZ
«Harrell führt sein Ensemble durch die Fashion Show, als wolle er dem Defilee aus «The Romeo» die Krone aufsetzen. Zudem zieht er wie einst Raimund Hoghe aus der Philosophie des Butoh Linien zur westlichen Kultur. Was daraus entsteht ist vor allem: Strahlkraft.» tanz
«Slut-Shaming wird zu Slut-Pride. Es sind diese Bewegungen von Deutung und Umdeutung, Ein- und Ausgrenzung, Verschiebungen und Überlagerungen von Sehnsucht, Glauben, Moral, Hypokrisie, die in Tambourines eingegangen sind.» NZZ
«Hätte es noch eines Beweises bedurft, „Tambourines“ lieferte ihn, den Beleg, dass der sensible, zeitgenössische Tanz der schillerndste und tief ins Nervensystem wirkende Ausdruck der Gegenwart sein kann. Harrells berührende, musikalische, intellektuelle, ästhetisch einfach hinreißende Tanzwerke zählen zum Schönsten, was in den letzten Jahren auf europäischen Bühnen zu sehen war.» FAZ
«Trajal Harrell ist weit davon entfernt, sein Publikum in irgendeiner Art erziehen zu wollen. Seine bunte Truppe predigt nicht Diversität, sie lebt sie. Den Nerv unserer Zeit trifft sein Tanz auf einer anderen Ebene. In einer Gesellschaft lauter vereinzelter Menschen, die alle nach Einzigartigkeit streben, in einer Gesellschaft, in der jeder und jede für sich reklamieren kann, von irgendwoher und irgendwem diskriminiert zu werden, lebt dieser Tanz Gemeinsinn vor. Das ist das wirklich Subversive am Tanz des Trajal Harrell. Er setzt Gemeinsinn da, wo Worte und Rede Gemeinsinn zersetzen. Und das an einem Schauspielhaus.» NZZ