Archiv 2018/19    Archiv 2018/19    Archiv 2018/19    Archiv 2018/19    Archiv 2018/19    Archiv 2018/19   

Nora oder Ein Puppenhaus

nach Henrik Ibsen

Schiffbau/Box

Premiere am 16. November 2018

Vorstellungsdauer 2 Stunden 45 Minuten, inkl. Pause von 20 Minuten


Als zukünftiger Bankdirektor scheint Torvald Helmer auf dem Höhepunkt seiner Karriere angekommen zu sein. Wie viel seine Frau Nora dazu beigetragen hat, weiss er nicht. Zu Beginn ihrer Ehe wurde er schwer krank und sie trieb heimlich einen hohen Betrag für seine Behandlung auf. Nicht kreditwürdig als Frau, fälschte sie die Unterschrift ihres soeben verstorbenen Vaters für das Darlehen. Die Schulden sind zwar fast getilgt, jedoch wiegt die juristische Schuld schwer in den Händen der falschen Person: der Rechtsanwalt Krogstad, der ihr einst das Geld lieh, erpresst sie nun. Als Torvald die Wahrheit erfährt, beschuldigt er Nora als Zerstörerin seiner männlichen Ehre und Karriere. Nora verlässt daraufhin nicht nur ihren Mann, sondern auch ihre gemeinsamen Kinder.


Timofej Kuljabin, ein herausragender Vertreter einer neuen Generation russischer Theatermacher, wird Ibsens Figuren fast ausschliesslich das digitale Wort verwenden lassen, per Smartphone oder Tablet, so wie es unserem gegenwärtigen Alltag der multimedialen, polyphonen Kommunikation entspricht. Er inszeniert erstmals am Schauspielhaus Zürich, im März wird hier auch die bei den Wiener Festwochen gefeierte Inszenierung „Drei Schwestern“ in Gebärdensprache als Gastspiel zu sehen sein.




Fotos © Toni Suter / T+T Fotografie

 „Timofej Kuljabin ist einer der bekanntesten jungen Regisseure Russlands. In Zürich inszeniert er „Nora“ nach Henrik Ibsen höchst zeitgemäß – per Smartphone und Tablet – und macht die Härte des Dramas neu erfahrbar.“ Deutschlandfunk


„Timofej Kuljabins Regiekonzept ist durchdacht und mit Hilfe seines Bühnen- und Kostümbildners Oleg Golovko intelligent und schlüssig umgesetzt. Eine bemerkenswerte Aktualisierung, die Ibsens „Nora“ nichts von ihrer Wucht und Sprengkraft nimmt. Ganz im Gegenteil.“ Badische Zeitung


„Die Detonation ist so wuchtig, dass die digitale Panzerung zerbricht und die Eheleute einander ohne digitale Schutzzone unmittelbar gegenüberstehen. Selten wurde dieser Moment derart strategisch vorbereitet und atemberaubend klar herausgearbeitet wie in der neuen Züricher Aufführung. […] Timofej Kuljabin hat das Drama nicht nur oberflächlich aktualisiert. Er hat vielmehr die ursprünglich angelegte Härte und Klarheit neu erfahrbar gemacht – und dies paradoxerweise gerade durch die Transformation in unsere abbreviaturhafte Kommunikationswelt. Die systematische, digitale Verknappung erweist sich als die heutige Form der unverbindlich bleibenden, standardisierten Konversation mit all ihren verheerenden Folgeerscheinungen.“ Deutschlandfunk


„Im Grunde ist Kuljabins Inszenierung eine einzige Metapher auf unsere Gesellschaft, ein Abbild unserer Art, miteinander zu kommunizieren, auf die Dauerinformation. Es mag dabei eine Rolle spielen, dass in Russland soziale Netzwerke eine noch größere Bedeutung haben als in Westeuropa, weil sie einen gewissen Freiraum im Gegensatz zu den staatlichen und staatlich gefilterten Medien bieten.“ Süddeutsche Zeitung

 

Mit Fritz Fenne, Lisa-Katrina Mayer, Isabelle Menke, Christian Baumbach, Ilona Kannewurf, Giorgina Hämmerli, Anja Rüegg, Nico-Alexander Wilhelm, Philipp Lüscher, Jessica Elsasser, Anja Rüegg, Jessica Elsasser, Walter Schuchter, Nico-Alexander Wilhelm, Noah Zihlmann / Luka Kunovic, Mia Brunet, Kassandra Blum, Alexia Finocchiaro, Julia Taylor
Regie
Timofej Kuljabin
Bühne und Kostüme
Oleg Golovko
Dramaturgie
Roman Dolzhanskiy, Amely Joana Haag
Licht
Frank Bittermann
Regieassistenz
Maximilian Enderle
Bühnenbildassistenz
Marie Hartung
Kostümassistenz
Tiziana Angela Ramsauer
Inspizienz
Michael Durrer
Soufflage
Gerlinde Uhlig-Vanet
Dolmetschen
Anjelika Oberholzer-Smirnova
Produktionshospitanz / Dolmetschen
Sasha Aleksandra Davydova
Choreografie / Tanztraining
Ilona Kannewurf
Theaterpädagogik
Anne Britting

Bildergalerie & Videos