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Frankenstein

Pfauen

Premiere am 10. Januar 2019

Vorstellungsdauer: 1 Stunde 45 Minuten, ohne Pause


Vor 200 Jahren erfand Mary Shelley am Genfersee die Geschichte von Dr. Frankenstein und seinem namenlosen Geschöpf – und begründete damit das Genre des Science Fiction. Inspiriert durch einen Blitzschlag setzte sich Shelley mit einer Zeit im wissenschaftlichen Umbruch auseinander, deren Konflikte bis in die Gegenwart strahlen: der unreflektierte Fortschrittsglaube, die Entfremdung zwischen Mensch und Kreatur und die Überwindung des Todes. Science-Fiction-Autor Dietmar Dath und Regisseur Stefan Pucher, die gemeinsam Ibsens „Ein Volksfeind“ aufsehenerregend aktualisiert haben, nähern sich dem Stoff bildgewaltig vor dem Hintergrund unserer heutigen Entwicklung von künstlichem Leben und Bewusstsein.


Parallelveranstaltungen zu Frankenstein:

- Ausstellung im Strauhof: Frankenstein - Von Mary Shelley zum Silicon Valley bis 20. Januar

- Lehrstuhl „Frankenstein“ im Kosmos (Zürcher Philosophie Festival) am 19. Januar

- Fluchtpunkt Schweiz mit Elisabeth Bronfen im Schauspielhaus Zürich am 27. Januar

- Das Filmpodium begleitet das Thema mit der Filmreihe "Der Frankenstein Komplex" vom 1. Januar bis 15. Februar.



Fotos © Tanja Dorendorf

 

„Am Zürcher Schauspielhaus denken jetzt Autor Dietmar Dath und Regisseur Stefan Pusher Shelleys Horrorklassiker weiter, über die rein biologische Schöpfung von Leben hinaus in eine technologisch entwickelte Intelligenz hinein.“ Südkurier


„Frankenstein selbst hat längst genug an Abenteuern mit der einst seiner Kontrolle entglittenen Kreatur erlebt. Er sucht jetzt nur noch nach dem Ausschalter, mit dem sich das Monster endgültig ins Jenseits befördern lässt. Doch leider gibt es da noch die ambitionierte Kollegin Prof. Anna Waldmann (Inga Busch). Sie glaubt daran, mit der Kreatur eine neue Menschheit zu erschaffen. Ihre These: Gerade weil das Geschöpf von keinen Eltern, keiner Religion und keiner Kultur die Unterscheidung von Gut und Böse gelernt hat, könnte es seine eigene Definition finden. Vielleicht eine bessere als unsere. Dazu müsste es freilich das Denken lernen. Und weil Denken über Sprache funktioniert, implantiert ihm die Forscherin kleine Chips, auf denen Tausende Dialoge echter Menschen abgespeichert sind. Auch Frankensteins untote Ex-Geliebte, Elisabeth, stattet sie damit aus. So können sich beide Kreaturen im Dialog Stück für Stück die Welt erschließen: ein Roboterpaar erarbeitet sich sein Bewusstsein selbst. Eine kuriose Idee? Keineswegs! Der Ansatz nennt sich „Talking Heads“ und geht auf den belgischen Wissenschaftler und Künstler Luc Steels zurück.“ Südkurier


„Hervorragend sind die schauspielerischen Leistungen, allen voran Edmund Telgenkämper als Victor Frankenstein. Grossartig, wie er den getriebenen und überforderten Wissenschaftler spielt. Robert Hunger-Bühler als das von Frankenstein geschaffene Geschöpf agiert behutsam und subtil, tastet sich nachdenklich ins Leben zurück. Grossartig auch Inga Busch als Frankensteins Gegenspielerin Anna Waldmann, wie sie es trickreich und kraftvoll schafft, die Kunstwesen überleben zu lassen. Nicht minder beeindruckend ist Lena Schwarz als Frankensteins Braut Elisabeth, die als den Tod überwundenes Wesen puppen- und roboterhaft herumstolziert oder in luftiger Höhe schwebt.“ seniorweb.ch


„Barbara Ehnes verantwortet das Bühnenbild, und das ist ein Wurf: Ein enormer Flügelaltar für Menschen einer gottlosen Wissenschaftszeit ist es dieses Mal. Die Flügel sind Nebeltaschen, aus diesen dampft atmosphärische Kälte, der Mittelteil und feststehende Schrein ist eine Leinwand, auf der Chris Kondek Mary Shelleys Reise über den Genfersee in animierten Bildern illustriert.“ NZZ


„Vorhang und Wand dienen als Videoflächen für bildgewaltige Projektionen.“ seniorweb.ch


„Das Reich der Untoten projiziert Kondek grossartig grauslig auf die diamantartige Bühne, noch bevor es richtig losgeht mit der «Frankenstein»-Version des popkulturellen Diskurspioniers und Schriftstellers Dietmar Dath.“ Tages-Anzeiger


„Frankensteins Geschöpf ist es, das uns lehrt, in welche Widersprüche wir uns begeben, wenn künstliche Intelligenz tatsächlich eines Tages auch künstliches Bewusstsein hervorbringen sollte.“ Südkurier


„Regisseur Stefan Pucher spielt in einem faszinierenden Ambiente kühn mit Sprache und Technik und lässt einen poetischen Horrortrip zwischen Komödie und Tragödie entstehen. Entscheidend ist nicht, wie Waldmann meint, ob es am Ende eine Hochzeit gibt, aber ihr Schlusswort an die «Monster» sitzt dennoch: «Geht, holt euch eure Welt. Ihr seid Menschen.» Sie allein kann das verkünden, hat sie doch als Schlange in der Schöpfungsgeschichte ihren Tod überlebt.“ NZZ am Sonntag

Mit Edmund Telgenkämper, Robert Hunger-Bühler, Fritz Fenne, Inga Busch, Lena Schwarz, Julia Kreusch
Regie
Stefan Pucher
Bühne
Barbara Ehnes
Kostüme
Annabelle Witt
Video
Chris Kondek
Musik
Christopher Uhe
Dramaturgie
Andreas Karlaganis
Licht
Frank Bittermann
Mitarbeit Video
Ruth Stofer
Regieassistenz
Maximilian Enderle
Bühnenbildassistenz
Anna Caderas / Marie Hartung
Kostümassistenz
Annina Gull
Inspizienz
Michael Durrer
Soufflage
János Stefan Buchwardt
Game Design
Victor Morales
Theaterpädagogik
Katrin Sauter

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