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Zoo der Zeitgenossen

Pfauen/Kammer

Premiere am 1. November 2013

In Kooperation mit der ZHdK, Departement Darstellende Künste und Film


Manche Typen gehen durchs Leben und alles, was sie anfassen, perlt wie Champagner – man selbst isst Wurstbrot mit sauren Gurken und hat immer noch nicht herausgefunden, was man wirklich will im Leben. Alles scheint diesen Menschen leichtzufallen – wie in aller Welt machen die das? Vier Menschen gehen ihrer Sehnsucht nach einem anderen Blick auf das eigene Leben nach und starten eine Feldstudie in Sachen Gegenwartsforschung. Wie leben die anderen? Was kann man von ihnen lernen? Interessieren sie sich wirklich für Bürgerkrieg in Ägypten und sozialverträgliche Stadtentwicklung oder doch nur für sich? In einem Selbstversuch begeben sie sich auf die Suche nach jenen Typen, auf die man immer ein bisschen neugierig und neidisch zugleich schielt. Im „Zoo der Zeitgenossen“ können diese Exemplare in ihrem natürlichen Lebensumfeld beobachtet werden – Füttern verboten, Anfassen erlaubt. Die Regisseurin Antje Schupp arbeitete vor allem am Theater Basel sowie in der freien Szene. Sie entwickelte u.a. das Format „fast play“, eine Projektreihe, die direkt und kurzfristig auf tagespolitische Ereignisse reagiert. Mit Schauspielstudierenden der ZHdK entwickelt sie in ihrer ersten Arbeit am Schauspielhaus eine Serie von vier Abenden. Am letzten Abend bekommen Marathon-Fans und jene, die eine Folge verpasst haben, die Chance, alle vier Teile am Stück zu erleben, bevor die Feldstudie abgeschlossen und die Natur wieder sich selbst überlassen wird. Die Bar ist vor, während und nach den Vorstellungen geöffnet.

„Auf der Suche nach der wahren Natur des Hipsters schickt Schupp ihre vier Schauspieler erst als Feldforscher zum Gruppenexperiment in den städtischen Lebensraum und dann an die Bar der Pfauenkammer, wo sie dem Publikum in zehn Schritten eine aberwitzige Anleitung zum Hipster-Sein als leicht verkorkstes Joint Venture vorführen. Alina Vimbai Strähler, Magdalena Neuhaus, Steffen Link und Pascal Vogler sind nicht nur passend jung, in ihren Möchtegernlooks treffen auch Baseballcap und Nerd-Brille auf Kroko-Kindergartentasche. Vor allem aber sind sie so gute Nachwuchsschauspieler, dass ihre Suche nach dem mysteriösen Szenedasein des Hipsters zu einer coolen Beinahe-Verschmelzung von Persiflage und Realität gerät, in der das Publikum von einem Lacher zum nächsten taumelt. Zackige Dialoge wechseln sich ab mit herrlich überzogener Performance, und wenn sich am Ende alle vier zum ultimativen Grammy-Gewinner-Song als Band zusammentun und Strähler mit unverwüstlicher Chuzpe musikalisch den Hipster-Himmel zu erringen versucht, ist der Höhepunkt der Parodie erreicht und man selbst ganz sicher eines – zum Glück – nicht geworden: ein Hipster.“ Tages-Anzeiger

Mit Steffen Link, Magdalena Neuhaus, Alina Vimbai Strähler, Pascal Vogler
Regie
Antje Schupp
Ausstattung
Prisca Baumann
Grundraum
Bettina Meyer
Licht
Daniel Leuenberger
Dramaturgie
Karolin Trachte
Regieassistenz
Alexandros Ioannidis

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