von Aristophanes über Daphne du Maurier bis Alfred Hitchcock
In Kooperation mit Theater Hora
Regie: Lilja Rupprecht
PFAUEN
Premiere: 14. März 2025
ca. 1h 35min
Zwei Menschen begeben sich auf die Suche nach einem Ort, an dem sie gut leben können. Ihre Erkundung führt sie bis hinauf ins luftige Vogelreich. Obwohl die Vögel in Feindschaft mit den Menschen leben, lassen sie sich von ihnen überzeugen, eine Stadt in den Himmel zu bauen. Darin sollen alle Vögel ein Zuhause finden. Doch der Vorschlag entpuppt sich als perfider Plan, die eigene Macht auszuweiten – die Menschen töten den Vogelkönig und stellen sich selbst an die Spitze der Vogelgemeinschaft.
Viele Jahrtausende später nehmen die Vögel Rache an den Menschen; mysteriöse Vogelangriffe bedrohen das geordnete Leben der Bewohner*innen des Küstendorfs Bodega Bay. Was passiert mit einer Gemeinschaft im Angesicht einer Katastrophe, wenn bekannte Erklärungsmuster scheitern und der Mensch auf sich allein zurückgeworfen bleibt?
Gemeinsam mit dem Theater HORA und dem Ensemble des Schauspielhaus Zürich verknüpft Lilja Rupprecht drei VÖGEL-Stoffe aus verschiedenen Zeiten: die antike Komödie DIE VÖGEL von Aristophanes (414 v. Chr.), die gleichnamige Novelle von Daphne du Maurier (1947) und den Film von Alfred Hitchcock (1963). In atmosphärisch dichten Bildern erzählt der Abend eine Parabel über Grenzziehungen und Ängste, den Streit um Lebensraum und lotet (Macht-)Verhältnisse zwischen Menschheit und Natur aus.
Das Theater HORA aus Zürich ist eine der bekanntesten freien Theater-, Tanz- und Performance-Gruppen der Schweiz (zur Geschichte von Theater HORA geht es hier). Produktionen von Theater HORA sind an lokalen, überregionalen und internationalen Theaterhäusern und Festivals vertreten; die Arbeit von Theater HORA wurde mit mehreren wichtigen Theaterpreisen ausgezeichnet. Im Zentrum seiner Arbeit steht das HORA-Ensemble, in dem ausschliesslich Schauspieler*innen mit einer sogenannten kognitiven Beeinträchtigung spielen.
Gespräch zwischen der Regisseurin LILJA RUPPRECHT und der Dramaturgin MAIKE MÜLLER
Sensorisches Warning/Note: Rauch/Nebel, Stroboskop und flackerndes Licht (Video), laute Geräusche/Musik, generell nicht für Epileptiker*innen geeignet.
Diese Inszenierung beinhaltet Darstellungen und Beschreibungen von Waffen, Gewalt, und Krieg.










Rosina Milla Gruber
© Michelle Ettlin
«Was lustig beginnt, endet apokalyptisch. Die Regisseurin Lilja Rupprecht präsentiert eine kühne Textcollage aus Aristophanes, Daphne du Maurier und Alfred Hitchcock. Sie verwandelt dabei die antike Komödie in eine schauerliche Moritat, die von Hochmut und Selbstsucht des modernen Menschen erzählt.»
>>Artikel lesen (Paywall)
«Die Chefin der Vogelwelt, gespielt von einer glänzenden Karin Pfammatter, die sich als virtuoses Chamäleon der Rollenwechsel erweist, gibt die revolutionäre Losung aus: «Die Staatsgewalt geht von den Vögeln aus.»
[...] Kassandra hebt zu einem ersten Monolog an, grandios vorgetragen von Simon Stuber vom Theater Hora, das in Koproduktion mit dem Schauspielhaus das Stück erarbeitet hat.»
>>Artikel lesen (Paywall)
«Dann Dunkelheit und sekundenlange Stille, schliesslich aufbrandender Applaus: Für die enormen schauspielerischen Leistungen eines Ensembles, das sich aus Mitgliedern des Schauspielhauses und des Theaters Hora zusammensetzt; für ein Stück, das mit letzten Fragen kühne Bilder auf die Bühne schafft (Bühnenbild: Annelies Vanlaere); für eine Inszenierung, die ihren beklemmenden Höhepunkt findet, wenn sie das Licht ausmacht.» Artikel lesen (Paywall)
«Etwas Majestätisches strahlt er [Simon Stuber] aus, die Aura eines Sehers umgibt ihn, einer Figur, die etwas von früher her mitbringt und für später hin aufbewahrt. Mit spannungsvoller Gelassenheit setzt Stuber Wort an Wort und bildet jeden Satz so, als wäre er eine unerwartete Überraschung. Durch ihn bekommt der Abend Bedeutung. Wenn er „Freiheit“ sagt, dann schaut man auf die Welt durch seine umschatteten Augen, wenn er in der Luft schwebt, auf seiner Schaukel im Bühnendunkel hin- und hergleitet, dann ist er ein höheres Wesen, irgendwo zwischen Gotteskind und Alpenkönig - und wenn er die Bühne verlässt, dann sehnt man sich gleich sehr nach ihm.»
„Dazu zaubert Philipp Rohmer an seinem Computer, zuweilen auch mit E-Gitarre, einen Klangteppich, der Unheil dräuend wabert oder selbiges Unheil rhythmisch vorantreibt.“
„Da kann auch das orange-gelbe Kostümensemble der zunächst so freundlichen Menschen in Bodega Bay nur kurz Aufhellung bringen.“
„Noha Badir darf – das allerdings wirklich toll – in Beatboxing-Manier seine Stimme für Rohmers Atmo-Soundtrack zur Verfügung stellen.“
"Es gibt immer wieder Szenen, die über die Absicht des vermischten Programms hinaus Wirkung erzielen.“
„Karin Pfammatter erweist sich als virtuos changierendes Chamäleon der Rollenwechsel.“
„Simon Stuber strahlt etwas Majestätisches aus, die Aura eines Sehers umgibt ihn – mit spannungsvoller Gelassenheit setzt er Wort an Wort und bildet jeden Satz so, als wäre er eine unerwartete Überraschung; durch ihn bekommt der Abend Bedeutung.“
„Simon Stuber (Theater Hora) brilliert mit einem grandios vorgetragenen Monolog als Kassandra.“
„Das Ensemble des Theaters Hora, das aus Schauspielern mit kognitiver Beeinträchtigung besteht, zeigt eine beachtliche Leistung.“
„Für die enormen schauspielerischen Leistungen eines Ensembles, das sich aus Mitgliedern des Schauspielhauses und des Theaters Hora zusammensetzt, brandete grosser Applaus auf.“
„Die Idee, die Vogel-Stoffe auf die Bühne zu bringen, ist interessant und überzeugend.“
„Ein Stück, das mit letzten Fragen kühne Bilder auf die Bühne schafft.“
„Eine Inszenierung, die ihren beklemmenden Höhepunkt findet, wenn sie das Licht ausmacht.“
„Philipp Rohmers live beigesteuerte Computer-gestützte Klanguntermalung wird zeitgleich zum röhrenden Soundtrack"