von Jean-Paul Sartre
Neuübersetzung von Hinrich Schmidt-Henkel im Auftrag des Schauspielhaus Zürich
Regie: Jan Bosse
PFAUEN
Premiere: 5. Dezember 2024
2 Std. 10 Min., keine Pause
«Du sprichst gegen dein Herz.»
Es sind unruhige Zeiten, in denen der junge Hugo sich politisiert und in eine Partei eintritt. Seinem intellektuellen Elternhaus und den privilegierten Verhältnissen möchte er entfliehen, um für Gerechtigkeit zu kämpfen. Parteichef Hoederers angestrebtes Zweckbündnis mit den Gegnern missfällt den radikalen Mitgliedern, weshalb sie beschliessen, ihn aus dem Weg zu räumen. Um endlich etwas Handfestes zu tun, übernimmt Hugo den Mordauftrag an Hoederer und nistet sich mit seiner Frau Jessica in dessen Haus ein. Getrieben von idealistischen Revolutionsgedanken trifft er auf einen erfahrenen und faszinierenden Realpolitiker, der seine Prinzipientreue ins Wanken bringt.
Jean-Paul Sartres Stück ist ein zeitloser Politthriller zu Macht, Moral und Menschlichkeit. Und eine Reflexion über Vertrauen und Angst, Verantwortung und Freiheit in den (gesellschaftlichen) Strukturen und (politischen) Systemen, in denen wir leben. Es liegt in den Händen von Jan Bosse, der dem philosophischen Text mit seiner spielfreudigen Regie begegnet und damit nach sechs Jahren ans Schauspielhaus Zürich zurückkehrt. Hier, wo mit der Inszenierung nun die Neuübersetzung von Hinrich Schmidt-Henkel Premiere feiert, fand am 6. November 1948 auch die Deutschsprachige Erstaufführung der SCHMUTZIGEN HÄNDE statt.
Triggerwarnung: Diese Inszenierung enthält Darstellungen von Gewalt.
Sensorische Warnung: Laute Geräusche und Sound, Rauch/Nebel, in einer Szene kurzer Moment von Flutlicht.






Alek Affentranger (Theaterjahr)
Victoria Engler
Maya Scharf
Holly Werner
© Lisa Gertsch
«Steven Sowah biegt, züngelt und windet sich in diese Rolle hinein, dass es eine Lust ist.» Tages-Anzeiger
«An diesem Abend erleben wir zwar eine vor Selbstbestimmtheit strotzende Jessica, auf die Carol Schuler fast noch eine Schippe drauflegt.» Nachtkritik
«Mit tiefer Stimme wuchtet Schuler diese Ballade der Verzweiflung heraus [...] und wir lassen uns verzückt hineinziehen.» Tages-Anzeiger
«Man entdeckt wie heutig Sartre's Stück gelesen werden kann.» SRF Andreas Klaeui
«Bosse räumt seinem Ensemble viel Raum ein für persönliche Bravour. "Wie Steven Sowah als Besoffener über die Bühne wankt und dabei aus der Vertikalen immer mehr in die Horizontale gerät, ist ein zirkusreifes Kabinettstück.» NZZ
«Die farbintensive Lichtchoreografie tut das ihre, um das Stück [...] zu einer grossen, bunten, bissig-witzigen Show über das gute Handeln im Bösen - oder umgekehrt? - zu machen.» Tages-Anzeiger
«Es gelingt Jan Bosse Spannung aufzubauen (...) wie ein Film Noir zu Sartres Zeit, in Bühnenbild, Kostümen und Austattung - das hat viel Charme.» SRF Andreas Klaeui
«Sartres Text bietet in der Ambivalenz immer wieder Gelegenheiten zu Witzen und Possen. Und zum Vergnügen des Publikums macht Jan Bosse Gebrauch davon.» NZZ
«Wolfram Koch verleiht dem Parteichef [...] dandyeskes Flair, autoritäre Züge, aber unwiderstehlichen Charme.» Tages-Anzeiger
«So hält er sich weitgehend an den Originaltext, der geistreich und plausibel auf den pointierten Schluss zusteuert.» NZZ
«Zum Gelingen tragen auch die sinnfälligen Bühnenbilder von Moritz Müller bei: Das Art-Deco-Bistro verwandelt sich mit einer Drehung in Hoederers Arbeitszimmer, das sich schlicht und kühl, aber auch bunt und sehr modern ausnimmt» NZZ