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Der Diener zweier Herren

von Carlo Goldoni

Pfauen

Premiere am 3. April 2014

Unterstützt von Credit Suisse


Als Diener zweier Herren erhofft sich Truffaldino doppelte Bezahlung für halbierte Leistung. Doch die Rechnung geht nicht auf: Statt für zwei Herren zu arbeiten und Essen für vier zu erhalten, bezieht er summa summarum ein Vielfaches der üblichen Prügel, egal, wie sehr er auf alles achtgegeben hat. Das Einmaleins dieser turbulenten Komödie funktioniert eben nicht nach den Regeln der Logik, sondern nach denen maximaler Komik – nur leider gibt es für Truffaldino selbst nicht viel zu lachen. Für Barbara Frey stellt „Der Diener zweier Herren“ die erste Auseinandersetzung mit dem Werk von Carlo Goldoni dar.

„Goldonis „Diener zweier Herren“, am Schauspielhaus Zürich brillant inszeniert von Barbara Frey.“ NZZ


„Schauspielhausdirektorin Barbara Frey nimmt sich in ihrer Inszenierung von Goldonis „Diener zweier Herren“ zurück. Das funktioniert bestens, weil sie die Arbeit schon bei der Planung bestens gemacht hat und eine bis ins letzte glänzende Besetzung aufgeboten hat. Sie zurückzubinden, zu reduzieren und dann einfach spielen zu lassen, macht diesen kurzen Abend zum reinen Vergnügen.“ Die Deutsche Bühne


„Eine rasante menschliche Komödie mit hartem Kern.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung


„Kann es gelingen, den 1747 entstandenen Klassiker, eine Inkunabel des nun auch schon historischen Schauspielertheaters, auf die durch den High-Speed-Low-Kalauer-Regisseur Herbert Fritsch besetzte Komödienbühne der 2010er-Jahre zu bringen? Es kann, wie Barbara Frey jetzt im Zürcher Schauspielhaus Pfauen beweist: mit einer von der Intendantin und ihrem Hausautor Thomas Jonigk bearbeiteten Fassung, die den Kontakt zur heutigen Alltagssprache nicht scheut, aber auch nicht überstrapaziert. Und, natürlich, mit einem exzellenten Ensemble, in dem wieder einmal Freys Lieblingsschauspieler Michael Maertens die erste Geige spielt.“ Badische Zeitung


„Barbara Frey inszeniert die vielfachen Quiproquos mit ungebremstem Vergnügen an Theatralik: Schwank plus Sophistikation. Federleicht lässt sie Missverständnisse ineinander purzeln, stets unter den hoch erhobenen Nasen jener blasierten Figuren hindurch, die ob der eigenen Ziele ihre Umwelt verkennen.“ NZZ


„Barbara Frey geht in ihrer Inszenierung eigene Wege. Ihre Darsteller reden deutsch und verfügen nicht über die Agilität der Italiener. Komisch sind sie – nicht zuletzt dank dem Wortwitz der deutschen Übersetzung von Werner Buhss – gleichwohl, aber es ist eine andere Komik als die italienische: spröder, gröber auch, weniger leichtfüssig, dafür bissiger und nicht so sehr auf die Lachnerven der Zuschauer aus als vielmehr auf deren wachen Blick, der hinter dem Klamauk die Anliegen der Aufklärung zu erkennen vermag.“ Die Welt


„Natürlich macht das grossen Spass beim Zuschauen, wie Dummheit meist lustig wirkt. Dass sie aber nie kippt und zum Selbstzweck wird, ist die grösste Leistung von Barbara Freys Regie. Sie lässt die Maschinerie schnurren, lässt in der zusammen mit Dramaturg Thomas Jonigk erstellten Fassung Modernisierungen der Sprache zu – aber sie hält die Zügel straff, kanalisiert die Spielfreude und sorgt so dafür, dass das Leichte wirklich leicht wirkt, auch wenn die Auflösung am Schluss fast verweigert wird.“ Die Deutsche Bühne


„Barbara Frey liest Goldonis „Diener zweier Herren“ neu. Und bedient dabei Kopf und Bauch des Zuschauers.“ Tages-Anzeiger


„Da geht’s mit markigen Worten und kleineren Tätlichkeiten zur Sache, denn die Tochter gibt sich bockig; der verstockte Sohn labert von Liebe, obwohl er davon keinen blassen Dunst hat. Zimperlich ist in diesem Venedig niemand auch nicht Smeraldina, die mit ausländischem Akzent parlierende Putzfrau von Pantalone. Auf ihren Vorteil schielen alle ohne Rücksicht auf Verluste. Wohlverstanden: Wir sehen eine Goldoni-Komödie, aber unser Lachen will nicht mit der gewohnten Lockerheit perlen. Barbara Frey inszeniert nämlich nicht (nur) das, was sich wie von selbst anbietet: eine Verwechslungskomödie, deren Schubkraft vor allem auf eine Figur zurückzuführen ist: Truffaldino. Zwar lebt auch die auf 90 Minuten verknappte Zürcher Aufführung von funkelndem Spielwitz und sprühenden Wortduellen, die selbst ein rasantes Pingpong blass aussehen lassen. Aber nicht nur. Die winzigen Zäsuren etwa in Pantalones Redefluss oder in Truffaldinos immer wieder einem anderen Rhythmus gehorchenden Wortsetzungen und Bewegungen verweisen auf die dunkleren Töne dieser Komödie: Alle gegen alle, bis sich am Ende alle finden und alle mit allen streiten, was das eingespielte „Venezia, la Luna e tu“ zu übertönen versucht.“ Aargauer Zeitung


„„Der Diener zweier Herren“ ist Schauspielerfutter vom Feinsten und eine Schlachtplatte des höheren Klamauks. In Zürich werden die Rollen nur gerade so weit psychologisch vertieft, dass sie noch in das Typenarsenal der Commedia dell'arte passen. Der Truffaldino des Michael Maertens ist ein Hanswurst der Burgtheaterklasse, ein grosses Kind in kurzen Hosen, dessen zerschundene Beine schon andeuten, dass er sich meistens selber im Weg steht. Er weiss, was er will, Braten, Pudding und den „ortsüblichen Höchstlohn“, aber er verheddert sich so hoffnungslos in seinem Lügengespinst, dass er wie Bileams Esel zwischen zwei Heubündeln fast verhungert. Robert Hunger-Bühlers Pantalone ist ein geschmeidiger Kaufmann, der sich genüsslich das Menjou-Bärtchen leckt, Lambert Hamels Dottore ein hohler Schwätzer mit grossem Latinum, mit dem nicht gut Kirschen essen ist. Marie Rosa Tietjens Clarice schmollt trotzig wie ein Äffchen, Christian Baumbach gibt ihren cholerischen Silvio als vertrottelten Orang-Utan, und Florindo ist bei Thomas Loibl ein Gigolo, dessen Goldkettchen, mahlende Kiefer und Pistolen den Mafia-Gorilla verraten.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung


„Ein tastender Wirrwarr aus lauter sich wundernden nun vielleicht endlich doch Individuen: So besteigt die Gesellschaft das Schiff, und mit diesem Fragezeichen schliesst Barbara Freys glänzendes Ensemble den frühlingshaft heiteren Komödienabend. Ein einziges Augenzwinkern voller Witz, Ironie und Charme.“ NZZ


„Bettina Meyer hat einen Spielraum mit perspektivischer Tiefe, aber ohne jedes Wirklichkeitsgewebe, als Steilvorlage für ein zeitloses Körpertheater geschaffen.“ Tages-Anzeiger


„Die Hausherrin Barbara Frey hat es meisterlich verstanden, eine irrwitzige Inszenierung zu präsentieren, die einen lustvollen Blick in die Abgründe der menschlichen Seele und des Selbstbetrugs gibt. Sie hat den Komödienklassiker mit flotten Sprüchen und Seitenhieben aufgepeppt, die dem Stück durchaus eine moderne Dimension verleihen. Erinnert sei nur an die Debatte um neue Armut und Mindestlöhne. Einmal mehr zeigt uns die Titelfigur, wie frech, unverschämt, gewitzt und dreist man sein muss, um nicht zu kurz zu kommen, und welcher Trugschluss sich dahinter verbirgt. Das Premierenpublikum genoss die spritzige und zupackende Inszenierung sichtlich und würdigte sie mit frenetischem Applaus.“ seniorweb.ch


„Am Ende versinkt die ganze Gesellschaft, hineingepresst in eine venezianische Gondel, in endlosem Palaver. Das Leben geht weiter, die Komödie am Theater Zürich zum Glück auch. Grosser Premierenjubel.“ Badische Zeitung

Mit Michael Maertens, Robert Hunger-Bühler, Christian Baumbach, Carolin Conrad, Thomas Loibl, Lambert Hamel, Marie Rosa Tietjen, Friederike Wagner, Gottfried Breitfuss, Johannes Sima
Regie
Barbara Frey
Bühne
Bettina Meyer
Kostüme
Esther Geremus
Licht
Rainer Küng
Dramaturgie
Thomas Jonigk
Regieassistenz
Kateryna Sokolova
Bühnenbildassistenz
Dominik Freynschlag
Kostümassistenz
Mitra Karimi
Souffleuse
Gabriele Seifert
Inspizienz
Aleksandar Sascha Dinevski

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