Somewhere Between Disappearing and Becoming (In)visible

Mit Moby Dick; or, The Whale nimmt sich die Gruppe Moved by the Motion einer der «Great American Novels» an. Die Überschreibung von Sophia Al Maria und Wu Tsang, verwoben mit den Kommentaren des Sub-Sub-Bibliothekars Fred Moten, nimmt sich den untergründigen Strömen des Romans an und stösst dabei auf eine widerständige Hydrarchie und haptische Kollektivitäten von «Seefahrer:innen, Abtrünnigen und Gestrandeten» (CLR James). Wir haben die zwischen Zürich und Berlin lebende Künstlerin Nina Emge um einen Erfahrungsbericht für das Schauspielhaus Journal gebeten.


von Nina Emge
erschienen am 13. Mai 2022

Insgesamt elf Seiten persönlicher Eindrücke der Künstlerin waren das vorläufige Ergebnis, mit dem Nina Emge die Vorstellung des Stummfilms im Pfauen, der live vom Zürcher Kammerorchester vertont wird, wieder verlassen hat. Diese Mitschrift als Grundlage nutzend, hat Emge sich in einem zweiten Schritt dazu entschlossen, ihre Eindrücke in einer Komposition zu verarbeiten. Die Praxis der Künstlerin ist geprägt von Fragen des kritischen Zuhörens und so ist es nicht überraschend, dass sie sich in ihrem Erfahrungsbericht für die Unmittelbarkeit einer Soundarbeit entschieden hat. Auf subtile Art und Weise eröffnet die Komposition einen Möglichkeitsraum von dem, was unter der Wasseroberfläche geschieht. Die Arbeit, die den Titel «Somewhere Between Disappearing and Becoming (In)visible» trägt, stellt so einen eleganten thematischen Bezug her zum Stummfilm von Wu Tsang, der dem weissen Wal über und unter den Wellen des Meeres folgt.

Co-produziert von: André Veigas