
In der letzten Spielzeit brachte Nicolas Stemann Sonne, los jetzt! von Elfriede Jelinek zur Uraufführung im Pfauen: Kaum eine Autorin schiesst mit wortmächtigeren Salven in die politische Weltlage als sie. Und so schien es nur eine Frage der Zeit, bis sie sich dem Thema Klimawandel annehmen und uns gehörig die Leviten lesen würde. Im Rahmen des Programmhefts der Inszenierung entstand ein Gespräch zwischen Bendix Fesefeldt und dem Klimaaktivisten Georg Klingler, das wir, im Rahmen der Wiederaufnahme der Inszenierung in dieser Spielzeit, nun auch hier im Schauspielhaus Journal veröffentlichen.
mehr
Für das Programmheft von Leben des Galilei hat Moritz Frischkorn, der Dramaturg der Inszenierung, ein Interview mit dem Klimaforscher Reto Knutti geführt. Bertolt Brecht schrieb seinen Galilei Ende der 1930er Jahre im dänischen Exil und überarbeitete das Stück zweimal, erst in den USA, später in Ostberlin. 125 Jahre nach seiner Geburt und auf den Tag genau 80 Jahre nach der Uraufführung des Stücks im Zürcher Pfauen nimmt sich Nicolas Stemann das Leben des Galilei vor. Er fragt nach den politischen Widerständen, mit denen neue Ideen heute zu kämpfen haben, und dem prekären Verhältnis von Wissenschaft und Macht im Angesicht von Krieg, Pandemie und Hyperkapitalismus. Im Gespräch mit Knutti fragt Moritz Frischkorn unter anderem nach der politischen Verantwortung der Wissenschaft, dem Mut, den es für die öffentliche Positionierung braucht und den Umgang mit dem Gefühl der Ohnmacht im Angesicht globaler Krisen.
mehr
Die Spielzeit 23/24 vom Schauspielhaus Zürich wird besonders. Nicht nur, weil sie die letzte Saison der Intendanz von Nicolas Stemann und Benjamin von Blomberg ist, sondern auch, weil die acht Hausregisseur*innen noch einmal alle ans Haus zurückkehren, um neue Inszenierungen zu erarbeiten. In acht kurzen Videos sprechen sie über ihre Pläne.
mehr
Reigen, die Inszenierung von Yana Ross, wurde bei den Salzbuger Festspielen im Juli 2022 uraufgeführt. Für die Inszenierung treiben zehn international renommierte Autor*innen den historischen Stoff von Arthur Schnitzler ins Heute: Lydia Haider, Sofi Oksanen, Leïla Slimani, Sharon Dodua Otoo, Leif Randt, Mikhail Durnenkov, Hengameh Yaghoobifarah, Kata Wéber, Jonas Hassen Khemiri und Lukas Bärfuss haben je eine der zehn Szenen neu geschrieben. Im Rahmen der Premiere in Österreich hat Leila Vidal-Sephiha Gespräche mit den Autor*innen geführt, die wir im Laufe der Spielzeit im Journal publiziert haben. Im letzten Gespräch der Reihe erzählt der russische Autor Mikhail Durnenkov, wie der Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 alles änderte: in der Welt und für seinen Szenenentwurf für die Inszenierung.
mehr
Reigen, die Inszenierung von Yana Ross, wurde bei den Salzbuger Festspielen im Juli 2022 uraufgeführt. Für die Inszenierung treiben zehn international renommierte Autor*innen den historischen Stoff von Arthur Schnitzler ins Heute: Lydia Haider, Sofi Oksanen, Leïla Slimani, Sharon Dodua Otoo, Leif Randt, Mikhail Durnenkov, Hengameh Yaghoobifarah, Kata Wéber, Jonas Hassen Khemiri und Lukas Bärfuss haben je eine der zehn Szenen neu geschrieben. Im Rahmen der Premiere in Österreich hat Leila Vidal-Sephiha Gespräche mit den Autor*innen geführt, die wir im Laufe der Spielzeit im Journal publiziert haben. Dieses Mal erzählt Leif Randt unter anderem über seine Beziehung oder das Fehlen derselbigen zu Arthur Schnitzler und seine bisherigen (Arbeits-)Erfahrungen im Theater. Ausserdem gibt es einige Rekapitulationen der Covid-Zeit, die das Gespräch auch zu einem Zeitdokument machen.
mehr
Gemeinsam mit Ensemblemitgliedern und jungen, teils (noch) nicht professionellen Darsteller*innen untersucht die Regisseurin Suna Gürler inIch chan es Zündhölzi azünde, wann und warum Wut ausbricht, was diese starke Emotion mit einem selbst und dem Umfeld an-oder ausrichten kann. Und wo die Grenze zwischen konstruktiver und destruktiver Wut liegt. Wir haben verschiedene Menschen zu ihren Gedanken über das Wütendsein gefragt, so auch die Juristin Evin Yesilöz. In ihrem Text erläutert sie daneben die paradoxe Lage, in der sich Personen ohne Schweizer Pass befinden, wenn sie auf Sozialhilfe angewiesen sind, aber deswegen aus der Schweiz weggewiesen werden können.
mehr
Related Artist at Risk Stas Zhyrkov, die ehemalige Hausregisseurin Yana Ross und der Dramatiker Pavlo Arie im Gespräch mit der Dramaturgin Katinka Deecke
mehr
Im Team von Riesenhaft in Mittelerde™ gibt es sowohl Menschen, die sonst nicht viel mit Herr Der Ringe™ anfangen können. Und Fans, die alles dazu wissen. Oder fast alles. So zum Beispiel Nikolai Gralak (Schauspieler Theater Hora), Rosa Stehle (Produktionsassistenz), und Stephan Stock (Regisseur Theater Hora). Mit ihnen sprachen Giorgio Dridi (Hospitanz Dramaturgie und Bendix Fesefeldt (Dramaturg).
mehr
Am letzten Aprilwochenende trafen sich rund 130 deutschsprachige Theater- und Opern-Disponent:innen am Schauspielhaus Zürich – auf Einladung der Disponentin Jannike Bartkowiak und KBB-Mitarbeitenden Alexandros Ioannidis – über mehrere Tage im Schiffbau zum 43. Dispo-Treffen. Den Theaterbesucher:innen weitgehend unbekannt koordinieren sie die Dienstpläne des künstlerischen Personals, das heisst wer, wann, wo mit welcher (technischen) Betreuung probt. Am Sonntag des 43. Disponent:innen-Treffs ging es in Zürich um Arbeitsrecht und Nachhaltigkeit. Im Theater sind beide Themen komplex und äusserst aktuell. Ein Best Practice-Beispiel könnte beide Bereiche entlasten.
mehr
Gemeinsam mit Ensemblemitgliedern und jungen, teils (noch) nicht professionellen Darsteller*innen untersucht die Regisseurin Suna Gürler inIch chan es Zündhölzi azüde, wann und warum Wut ausbricht, was diese starke Emotion mit einem selbst und dem Umfeld an-oder ausrichten kann. Und wo die Grenze zwischen konstruktiver und destruktiver Wut liegt. Wir haben verschiedene Menschen zu ihren Gedanken über das Wütendsein gefragt, so auch die KolumnistinNoa Dibbasey. In ihrem Essay verhandelt Noa die Gründe der Abwesenheit ihrer persönlichen Wut, das Erlöschen ihres Feuerballs.
mehr
Die Natur erobert den Schiffbau! In der begrünten Halle gründen die Held*innen des Theater HORA, des Helmi Puppentheater und des Schauspielhaus Zürich über alle Unterschiede hinweg eine Gemeinschaft, um das Böse zu vernichten und das Gute zu besiegen. Zusammen mit Hobbits, Elbinnen, Zwergen und Orks werden Feste gefeiert, Schlachten geschlagen und nebenbei vielleicht ein Ring zerstört. Dies hier ist das Logbuch dieses Prozesses.
mehr
Es gibt viele Gründe, warum ein Mensch tanzt. Wir haben die Mitglieder des Schauspielhaus Zürich Dance Ensemble, die derzeit in Trajal Harrells The Romeo auf der Bühne des Pfauen zu sehen sind, gefragt, warum sie es tun. Und die Antworten sind so unterschiedlich wie die Menschen, die sie geben.
mehr
Vor der Premiere von Bullestress wirft Enno Rennenkampff mit dieser Interviewreihe ein Licht darauf, was es bedeutet Theater und Kunst zum Thema Rassismus und Polizeigewalt zu machen und an einer solchen Produktion beteiligt zu sein. Yèinou Avognon spielt Ella.
mehr
Bullestress, geschrieben von Fatima Moumoni und Laurin Buser und inszeniert von Suna Gürler, verhandelt wie fünf junge Freund*innen, die durch ihre Leidenschaft zur Musik verbunden sind, mit einem Vorfall rassistischer Polizeigewalt in ihrem Freundeskreis umgehen. Die Fotografin Ayshat Campbell Breu hat für das Schauspielhaus Journal ein Fotoessay konzipiert und produziert, das sich mit dem Thema der Sichtbarkeit, Identität und Verletzlichkeit von People of Color im öffentlichen Raum der Stadt Zürich befasst.
mehr
Der Kreativschaffende Joshua Amissah hat sich Bullestress, von Laurin Buser und Fatima Moumoumi geschrieben und Suna Gürler inszeniert, angeschaut und seinen Blick auf die Inszenierung im folgenden Bericht festgehalten, in dem es genauso um eigene Erfahrungen wie grössere Diskurse geht. Der Text wurde ursprünglich am 22. März 2022 veröffentlicht, genau ein Jahr, zehn Monate und 28 Tage nach dem Mord an George Floyd. Er bleibt ein Plädoyer für den Zusammenhalt.
mehr